76 km von Brastislava nach Wien, eben, schnurgerade (bis zum Prater)
Nach dem leider in diesen Breiten anscheinend notorisch schlechtem Frühstück (was gäbe ich manchmal für eine gute, fette chinesische Nudelsuppe!) drehen wir noch eine Runde durch die Altstadt von Bratislava. Prag im Kleinen, ohne die Touristen, schießt es mir durch den Kopf. Wirklich schade, dass wir gestern keine Zeit hatten, in die Altstadt zu fahren. Eigentlich könnte man jeden zweiten Tag einen Ruhetag machen auf dieser Reise, dann dauerte diese aber ein gutes Jahr und keiner hätte die Zeit und das Geld, diese zu machen. Aber wer weiss, was uns in den nächsten Jahren noch an Touren einfällt!
Auf jeden Fall genießen wir das mittelalterliche Altstadtensemble von Bratislava und machen eine Fotosession mit den Kunstinstallationen, die an jeder Ecke stehen. Beziehungsweise liegen, wie der „Man at work“, der listig aus einem Gulli lugt. Wir bummeln im besten Wortsinne, es liegen gerade ebene 70 Kilometer vor uns, und dort haben wir einen Ruhetag.
Der Donauradweg ist dann ein Kontrapunkt zur Altstadt von Bratislava. “Au, die Donau-Au!”, dichtet das für Wortspiele zuständige Gehirnzentrum. Eben und gerade geht es auf dem Donau-Damm dahin, und in diese Schneiße pfeift der Wind in falscher Richtung, sprich: uns entgegen.
Zeit also für eine Abwechslung, die wir dann nach einigen Rund- und Irrfahrten (Es wird intensiv gebaut und umgestaltet in Wien, dem fällt zuweilen auch die Radbeschilderung zum Opfer!) im Prater finden. Mit dem Prater haben wir alle Assoziationen: Robert ließ hier mal seine Familie für zwei Stunden ohne einen Schilling sitzen (es war Sonntag und die Banken hatten geschlossen). Als kleines Kind wohnte ich in einem Hotel gleich um die Ecke des Praters (auf dem Weg zum Balaton) und mein Vater weigerte sich, mit uns in den Prater zu gehen (hat aber kein Trauma bei mir hinterlassen, ich bin nicht gerade der Jahrmarktfan). Heino und Maren waren schon mal hier, fühlen sich aber dennoch magisch vom Riesenrad angezogen und drehen eine Runde, während Robert und ich die Wunder der Mikrowelle entdecken. Irina ist zu diesem Zeitpunkt schon lange im Hotel, das Rad roch mal wieder den Stall.
Am Abend genießen wir das Wiener Stadtleben. Auch wenn zum ersten Mal seit mehr als sechs Wochen auf Deutsch bestellt werden kann, liegt der Teufel im Detail. Ein kleiner Brauner ist nun mal ein Espresso mit separater Milch. Und ein „Sackerl“ eine Plastiktüte.
Ein Weißbier bleibt aber ein Weißbier! Prost! Noch drei Tage bis Passau!
Seid`s froh, dass ihr nur einen kleinen Braunen bestellt habt! In Wien gibt`s sicherlich mind. 20 Arten für dieses Gebräu! Ist und bleibt aber dennoch NUR KAFFEE !!!
Und eine Treppe …… eine Stiege !!! Ach ja, der “Übersetzer” (aus Kärnten)ist ja vermutlich schon wieder weg!