119 Kilometer von Bad Neuenahr nach Aachen, Königsetappe in Deutschland mit 1.200 Höhenmetern
Eigentlich kommen wir kaum auf`s Rad. Zwar sehe ich auch noch am Morgen ein zufriedenes kulinarisches Grinsen auf den Gesichtern meiner Gruppe (Das Restaurant unseres Hotels Hohenzollern hat nicht umsonst den Ruf, eines der besten in der Gegend zu sein, es bereitete wohl auch das beste Essen auf der ganzen Tour zu!). Aber es wurde dann gestern durchaus ein wenig später, bis der letzte Nachtisch in den wohlig dicken Bäuchen verschwand.
So kulinarisch gesättigt fällt es natürlich schwer, beim aktuellen deutschen Sommerwetter in die Pedalen zu treten! Wir machen es trotzdem und fahren den wunderbaren Ahrradweg bis Altenahr, und dann in Richtung Bad Münstereifel. Dort haben wir dann schon 400 Höhenmeter in den Knochen und werden als Belohnung ins Radhaus, pardon, Rathaus eingeladen. Da gibt es ein paar warme Worte und Haselnuss-Müsli-Riegel, der wahre Haselnuss-Genuss wartet jedoch im Kurhaus auf uns.
Die einzig wahre, tatsächlich recht leckere Haselnusstorte, das Gesellenstück von Heino. Und damit ist jetzt nicht unser tapferer Weltenradler gemeint, sondern der Volkssänger mit der Sonnenbrille, der uns begrüßt. Unser Heino und der hiesige Heino sind beide Jahrgang 73, und unser Heino heißt so, was der andere gelernt hat: Becker. Na gut, Heino ist gelernter Konditor, daher auch die Torte.
Wie kommt so etwas? Hier kommt Thomas Huyeng ins Spiel, einer unser vielen eifrigen Blogleser und -kommentatoren, der Ende Januar leichtsinnigerweise zugesagt hat, eine Etappe mit uns zu radeln. Thomas wiederum kennt als Euskirchener Lokalpolitiker auch die Prominenz der Region und kam auf die Idee, Heino und Heino zusammenzubringen. Da wir – und anscheinend auch der singende Heino – Humor haben, wurde das Treffen arrangiert und wir haben eine erzählenswerte und magenfüllende Mittagspause. Hannelore Kramm, die Frau von von Heino (also dem Sänger), war derweil fleißig dabei, die richtigen Bilder zu arrangieren und auch der Leib- und Magenfotograf ist da. Den doppelten Heino könnte es also durchaus demnächst in er Gala geben – unser Heino mit dem schicken Hongkong-London-T-Shirt.
Mit der Haselnusstorte im Bauch zeigt die Gruppe dann auch gegen 13:30 deutlich Skepsis ob meiner Aussage, wir wären in gut fünf Stunden im Hotel (bei immerhin verbleibenden 80 Kilometern!). Aber die Eifel zeigt sich von ihrer besten Seite und es rollt gut. Thomas und sein Kollege Detlef Seif sind auch mit von der Partie und sorgen für Kurzweil und das Schmutzbier. Die Lokalprominenz (auch der Indienetappler Wolfgang war mit dabei!) verabschiedet sich dann leider von uns, morgen gehen nur noch Heino, Irina und ich auf die Reise nach Holland. Aber schön war es in der Eifel!