320 Kilometer von Wien nach Passau in zwei Tagen, Gegenwind, flach
Wir nehmen die Rennstrecke Donauradweg Passau –Wien wörtlich und legen sie in zwei Tagen zurück. Irgendwo muss man auf einer 215-Tage-Reise Zeit sparen und da lag dieses Teilstück nahe, weil so ziemlich jeder Radfahrfan schon hier unterwegs war. Robert mit Familie, Maren als Kind, Heino (noch ohne Fahrrad), Irina und meine Wenigkeit, als Kleinkind, was mich gleich erkennen lässt, wie die zweitürmige Kirche auf dem Berg zwischen Melk und Grein heißt: Marie Taferl. Da habe ich als 3-jähriger mal zwei Wochen verbracht, die Bilder sind im Langzeitgedächtnis anscheinend abgespeichert.
320 Kilometer kämpfen wir also mit dem Gegenwind, meistern die Etappen mit Bravour und rollen dann in Passau ein: Für Robert und Heino nach 200 bzw. 170 Tagen das erste Mal wieder in der Heimat. „Deutschland ist schon schön!“, erzählt mir Heino bei der Einfahrt nach Passau.
Stimmt!
Wir freuen uns zudem über Zuwachs: Helga und Dieter, beide erfahrene Athen-Peking-Radler sind von hier bis zum Rhein mit dabei. Maren steigt heute leider aus, sie war eine tolle Bereicherung für die Gruppe! Herzliche begrüßt uns auch Marten, unser Fahrer von hier bis nach Holland, der das dankenswerterweise von Koga gestellte Begleitfahrzeug fährt.
Hier ein paar Sätze zu unseren Rädern: Seit Bulgarien hatten wir keine einzige Panne, einmal habe ich Heinos Schaltung feinjustiert, eine Umdrehung des Schraubenschlüssels, das war es. Und Robert und Heino fahren mit den Rädern bereits die zweite Tour von diesen Dimensionen. Also, herzlichen Dank an Koga für diese tollen Räder!
Und herzliche Dank an ICUnet, die uns stilvoll und herzlich in der Passauer Altstadt willkommen heißen. Die eine Sache ist Sponsoring, das solche Touren erst möglich machen. Die andere aber auch, wie es dann passiert. Die Herzlichkeit mit der uns ICUnet begrüßt hat, war etwas Besonderes! Was natürlich auch an Alex Kramer lag, der inzwischen für ICUnet arbeitet und vor einigen Jahren China-By-Bike-Reiseleiter war. Gelernt ist gelernt, er führt uns zur späten Stunde durch Passau und erklärt uns die Stadt. Schön war es in Passau, danke dafür an Alex, Maria Richter, ICUnet, die Stadt Passau und das Hotel Atrium! Letzteres ist der Beweis, dass man auch in einer Touristenstadt tollen Service zu guten Preise anbieten kann.
Und natürlich herzlichen Dank an Biketeam, die unsere Teiletappe durch Ungarn und Österreich betreut haben!
Wie war der Donauradweg? Wie sagt Obelix so schön über das Land der Schweizer: „Flach!!!“. So auch der Donauradweg, aber er hatte auch Ecken und Kanten, wunderschöne Passagen in Serbien und Ungarn, schmackhafte Spezialitäten von den Eierschwammerln bis zum Marillenknödel. Die Marillen zuweilen auch direkt vom Baum, bis dann ein grimmiges Schild folgendes verlauten lässt: „Achtung, Videoüberwachung. Jeder Diebstahl wird angezeigt.“ Wir diskutieren, ob es Mundraub als Gesetzeskategorie noch gibt und ob eine Aprikose im Kontext eines Hongkong-London-Radlers als notwendiger Griff in den Baum gilt.
Schön war es an der Donau, und schön ist es, wieder daheim zu sein!
P.S. Rund um Melk ging uns Robert verlustig und ich habe ihn gesucht, deswegen ist der Track am 11.07. ein wenig länger als erwartet.
Also ein “schmutziges Bier” ist das gerade nicht, liebe Helga, eher ein Salonbier!
Aber vielleicht warst Du gerade erst zur Gruppe gestoßen – und bis zum Rhein gibt es bestimmt noch etliche Gelegenheiten für eines Deiner Lieblingsgetränke.
Gratuliere zur lindgrünen Überjacke! Hoffentlich brauchst Du sie nicht zu oft. Wenn ich so aus dem Fenster schaue, sind die Aussichten allerdings trüb.
Und an die ganze Truppe: Weiter so, meine lieben Vorbilder!
Es grüßt, aus sicherer Entfernung, der bequeme Rainer…….